Die Bedeutung der ehrenamtlichen Sterbebegleitung: Ein Licht in dunklen Zeiten

Hospizdienst

Am 5. Dezember wird weltweit der Internationale Tag des Ehrenamts gefeiert, um die Arbeit der Freiwilligen zu würdigen. Ein besonders bedeutsamer Bereich des Ehrenamts ist die Sterbebegleitung, die in unserer Gesellschaft zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Die Herausforderungen im letzten Lebensabschnitt

Der letzte Lebensabschnitt eines Menschen ist oft von Angst und Unsicherheit geprägt. Ehrenamtliche Sterbebegleiter bieten Trost und Unterstützung, wenn Familienmitglieder und Freunde nicht immer präsent sein können. Aber auch, wenn die nahestehenden Personen einfach nicht mehr weiter wissen. Sie sind darauf geschult, die Bedürfnisse der Sterbenden und ihrer Angehörigen zu erkennen und einfühlsam darauf einzugehen.

Die Rolle unserer ehrenamtlichen Sterbebegleiter*innen für die Sterbenden

Unsere Sterbebegleiter*innen haben alle eine zehnmonatige Ausbildung inklusive Praxisanteil absolviert und darin viele Dinge gelernt, die hilfreich für den letzten Lebensabschnitt sein können. So können sie Ängste mindern und den Sterbenden ein Gefühl von Geborgenheit vermitteln. Sie dienen als empathische Zuhörer*innen, auch bei Themen, die die Sterbenden nicht mit ihren Angehörigen teilen können oder wollen. Vielleicht erledigen sie auch kleine Besorgungen, erfüllen letzte Wünsche oder sind einfach da, um zu begleiten und der Einsamkeit vorzubeugen. Häufig schaffen ihre alleinige Anwesenheit und ihr Mitgefühl eine Atmosphäre des Vertrauens und der Ruhe.

Unterstützung für die Angehörigen

Der Verlust eines geliebten Menschen ist für Angehörige oft überwältigend. Ehrenamtliche Sterbebegleiter bieten nicht nur den Sterbenden, sondern auch ihren Familien emotionalen Beistand. Sie helfen bei der Bewältigung von Trauer, unterstützen bei praktischen Angelegenheiten und schaffen Raum für kurze Auszeiten der pflegenden Angehörigen. Dabei ist jede Begleitung der Angehörigen anders und mit unterschiedlichster Unterstützung verknüpft. Auch hier gehen unsere ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die Bedürfnisse der Sterbenden und ihrer Angehörigen ein.

Entlastung des Gesundheitssystems

Neben dem positiven Einfluss auf Sterbende und ihre Angehörige entlasten die ehrenamtlichen Sterbebegleiter auch das Gesundheitssystem, indem sie die Betreuung der Sterbenden übernehmen und den medizinischen Fachkräften Raum geben, sich auf die medizinische Versorgung zu konzentrieren. Diese Entlastung trägt dazu bei, die Qualität der Pflege zu verbessern und den Sterbenden eine würdevolle Umgebung zu bieten, in der sie ihren letzten Lebensabschnitt verbringen können.

Anerkennung und Wertschätzung für die ehrenamtlichen Sterbebegleiter

Am Internationalen Tag des Ehrenamts würdigen wir die unermüdliche Arbeit der ehrenamtlichen Sterbebegleiter. Ihr Engagement und ihre Menschlichkeit sind ein Licht in dunklen Zeiten. Wenn Sie sich ehrenamtlich in der Sterbebegleitung engagieren wollen, nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.

Unser Letzte Hilfe-Kurs

Der Ambulante Hospizdienst Friedrichshagen bietet zweimal im Jahr einen Letzte Hilfe-Kurs für Laien an: Hier lernen Sie, wie Sie selbst mit den letzten Stunden eines Sterbenden umgehen können, erfahren, wie Sie eventuelle Leiden lindern können und was sonst noch wichtig ist.

Unsere Themenabende

Regelmäßig veranstalten wir auch Themenabende, in denen Interessierte ganz unterschiedliche Inhalte erfahren können: Von Aroma-Therapie über neue Formen der Bestattung bis hin zu praktischen Tipps im Umgang mit Behörden und Vorsorgevollmachten bieten die Abende ganz unterschiedliche Impulse. Natürlich haben wir auch sehr viel Raum für Ihre Fragen und Anregungen.

Unsere Ausbildung zum ehrenamtlichen Sterbebegleiter

Der kostenlose Vorbereitungskurs zur Hospizbegleitung beginnt jährlich im Januar. Fast 10 Monate lang treffen sich die Teilnehmer*innen in einer festen Gruppe. Das Gelernte wird im Praxisteil der Ausbildung angewendet und reflektiert. Neben der wichtigen Wissensvermittlung über die letzte Lebensphase, ist es wichtig, dass sich die künftigen Sterbebegleiter*innen mit der eigenen Haltung zu den Themen Leben, Sterben, Tod und Trauer auseinandersetzen. In der Gruppe, die im Laufe der Zeit vertrauensvoll zusammenwächst, wird der Umgang miteinander, mit den zu Begleitenden und mit sich selbst geübt, hinterfragt und besprochen.

Derzeit sind über einhundert Ehrenamtliche im Hospizdienst der Sozialstiftung Köpenick tätig. Sie werden von vier Hauptamtlichen für ihren Einsatz in stationären Einrichtungen und Hospizen oder in der Häuslichkeit begleitet und unterstützt.

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