Jussi und Lumi sind vierbeinig, ruhig und wohlerzogen. Oft begleiten sie unsere Ehrenamtliche Silvia Asmus bei ihren Einsätzen. Sie waren schon im Seniorenzentrum auf diversen Etagen und in der Kurzzeitpflege, in anderen Seniorenpflegeheimen in der Umgebung und im stationären Hospiz Köpenick.
Was macht eine ehrenamtliche Hospizhelferin eigentlich?
Nun ja, ich bin zu Besuch bei den Menschen, die sich in der letzten Lebensphase befinden. Ich höre zu, mache kleine Handreichungen, beantworte Fragen und gehe oft mit den Menschen raus in die Natur, soweit das noch möglich ist. Im Hospiz in Köpenick sitzen wir gerne in einer Gruppe zusammen mit den Gästen und anderen Ehrenamtlichen und unterhalten uns. Manchmal verweile ich nur still am Bett und signalisiere meine Anwesenheit durch kleine Berührungen, wie Hand halten o.ä. Derzeit habe ich mehrere längere Begleitungen, da schreibe ich auch mal eine Karte aus dem Urlaub.
Und wie geht das alles zusammen mit den Hunden?
Meistens kommt nur ein Hund mit. Dieser ist einfach dabei, wenn es erwünscht ist, da frage ich vorher natürlich. Die beiden lassen sich gerne streicheln. Manche Menschen möchten auch mehr Nähe, dann darf meist Jussi aufs Bett oder auf den Schoß.
Welche schönen oder lustigen Erlebnisse gab es bei euren Einsätzen?
Beim Streicheln der Hunde ist es interessant zu beobachten, dass vorher fast gelähmte Arme und Hände wieder beweglich werden und fast verstummte Menschen plötzlich anfangen, ganz offen etwas zu erzählen. Dabei rücke ich als Mensch in den Hintergrund und der Hund wird Zuhörer. Er bewertet nicht, er kommentiert nicht, gibt keinen Ratschlag – das ist ja eine Prämisse unserer Arbeit als Hospizhelfer. Bei meinem Besuchsdienst bei einer 97-jährigen Dame können die Hunde auch schon mal alleine bleiben, sie beschäftigt sich gerne mit ihnen, neulich hat sie sogar ein Tänzchen mit Jussi gemacht. Jussi und Lumi schaffen es eben schnell, das Eis zu brechen und Kontakt zu den eigentlich zunächst Fremden herzustellen.
Bekommen die Hunde eine Belohnung für ihre Einsätze?
Na klar, erstens dürfen sie immer mit mir mitgehen und müssen nicht alleine zu Hause bleiben. Und zwei-tens wartet im Hospiz Köpenick meistens eine leckere Scheibe Bierschinken auf sie.
Interview: Doris Bandermann